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Alexander Michailowitsch Rodtschenko

St. Petersburg 1891 - Moskau 1956


Alexander Michailowitsch Rodtschenko wird 1891 in St. Petersburg geboren. 1911 beginnt Rodtschenko mit seinem Kunststudium an der Kasaner Kunstschule bei Feshin und Medwedew. Er gibt neben seinem Studium selbst Zeichenunterricht und arbeitet für Clubs als Dekorationsmaler. Nachdem Rodtschenko sein Studium in Kasan abgeschlossen hat, wechselt er 1914 an die Stroganow-Kunstschule in Moskau, um dort Bildhauerei und Architektur zu studieren, wird aber noch im gleichen Jahr zur Armee eingezogen und wird dort Sanitäter.
1916 stellt Rodtschenko erstmals seine Werke auf Moskauer Ausstellungen aus. Dadurch lernt Rodtschenko den Künstler Tatlin kennen und wird von ihm eingeladen, an dessen Ausstellung "Magazin" teilzunehmen. 1917 gestaltet Rodtschenko zusammen mit Tatlin, Jakulow u.a. den Innenraum des "Café Pittoresque". In den Jahren 1918–22 arbeitet Rodtschenko für das Kommissariat für Volksbildung und ist verantwortlich für die Unterabteilung für Industriekunst und Vorsitzender des Erwerbsausschusses für das "Museum für Malerische Kultur".
In dieser Zeit arbeitet Rodtschenko an mehreren Malerei- und Grafikserien, u.a. "Dynamik der Fläche", "Farbkonzentration", "Linien", "Schwarz auf Schwarz" und ein Triptychon von drei monochromen Bildern in Rot, Gelb und Blau. Gleichzeitig wird Rodtschenko an die Moskauer "Proletkult-Schule" berufen und lehrt dort bis 1926 Theorie der Malerei. An den "Höheren Staatlichen Künstlerisch-Technischen Werkstätten" wird er Professor und leitet von 1922–30 als Dekan die Fakultät für Metallverarbeitung.
Zudem ist Rodtschenko Mitglied des Instituts für Künstlerische Kultur in Moskau. Zusammen mit Kandinsky gründet Rodtschenko die sogenannten "Museen für Malerische Kultur" an verschiedenen Orten im ganzen Land. 1920 löst er Kandinsky als Präsident und Leiter der allgemeinen Arbeitsgruppe für objektive Analyse ab und hält im Jahr darauf den Vortrag über "Die Linie".

Rodtschenko nimmt 1922 an der "Ersten Russischen Kunstausstellung" teil und arbeitet im Bereich der Typografie für verschiedene Verlage und Zeitschriften. Anlässlich der Ausstellung "Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes" in Paris wird ihm 1925 die Aufgabe und Verantwortung für die Gestaltung des Sowjetischen Pavillons übertragen. Er entwirft einen Arbeiterclub, der dort ausgestellt wird.
Ab dem Jahr 1926 ist Rodtschenko an mehreren Projekten der sowjetischen Filmindustrie beteiligt und er besucht Fotokurse am Moskauer Institut für Druckgewerbe. 1928–30 entwirft der Künstler Bühnenbilder und Kostüme für verschiedene Moskauer Theater. Die gesellschaftlichen Umbrüche in der Sowjetunion führen dazu, dass Rodtschenko wegen angeblicher konterrevolutionärer Aktivitäten 1930 alle öffentlichen Positionen entzogen werden. Rodtschenko beschäftigt sich nun hauptsächlich mit Fotografie und arbeitet als Fotoreporter für eine Vielzahl von Zeitschriften.
1930 wird er Gründungsmitglied der Gruppe "Oktober". 1941 wird Rodtschenko ins Molotower Gebiet nach Perm und Otscher verbannt, von wo er Ende 1942 nach Moskau zurückkehrt und sein künstlerisches Schaffen bis zu seinem Tod 1956 fortsetzt.


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